Gegen das Vergessen – Musik als Hoffnungszeichen
Anne Frank - Fotosammlung Anne Frank Haus
Anne Frank - Fotosammlung Anne Frank Haus
Anne Frank - Fotosammlung Anne Frank Haus
Vom 28. September bis 23. November 2024 war die Kirche der Jugend, Eli.ja, für die Wanderausstellung des Anne-Frank-Zentrums „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ geöffnet. Im Rahmenprogramm dieser Ausstellung fand am 9. November ein Konzert mit Lesung im Tzvi-Avni-Saal der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken statt.
Wie die stellvertretende Musikschulleiterin Monika Anstett in ihrer Begrüßung erläuterte, könnte es in Saarbrücken kaum einen symbolisch passenderen Raum und auch keinen besseren Termin geben, als dieses geschichtsträchtige Datum, den Jahrestag der „Reichskristallnacht“.
Die Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken ist direkt am Max-Ophüls-Platz gelegen. Max Ophüls, 27 Jahre vor Anne Frank in Saarbrücken geboren, emigrierte wegen der Verfolgung der Juden in Deutschland in die USA, wo er als Regisseur wegweisend arbeitete.
Der Konzertsaal der Musikschule ist nach dem israelischen Komponisten Tzvi-Avni benannt, der als Hermann Jakob Steinke in Saarbrücken zwei Jahre vor Anne Frank geboren wurde und bereits 1935 nach Israel emigrieren konnte. Er ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Israels und eng mit seiner Heimatstadt Saarbrücken und insbesondere mit unserer Musikschule verbunden, letztendlich auch durch die Widmung unseres Konzertsaals, wo er zuletzt 2019 einen Meisterkurs für Schülerinnen und Schüler unserer Schule gegeben hat.
Bei der Veranstaltung am 9. November wechselten sich Musikbeiträge von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften der Musikschule mit Textbeiträgen von Johanna Oest, Gesangstudentin an der Hochschule für Musik Saar, ab. Bewusst wurden die Musik und Texte dadurch noch eindrucksvoller in Zusammenhang gesetzt, dass es keine Unterbrechungen durch Applaus gab. Dieser war von den Besuchern des Konzertes am Ende umso herzlicher. Denn alle Interpretinnen und Interpreten griffen die Atmosphäre gekonnt auf.
Zu hören waren Sophia Brandt und Larissa Birkenheier am Klavier, der Gitarrenclub, Nicolas Birkenheier (Blockflöte) sowie die Lehrkräfte Frank Brückner (Gitarre), Monika Anstett (Blockflöte), Annelie Fischer-Tan (Violine) und Kerstin Zimmer (Klavier).
Ich habe oft das Gefühl, dass Musik der einzige Weg ist, um meine Sorgen zu vergessen. Anne Frank
An das beeindruckende letzte, von Johanna Ost gelesene Zitat Anne Franks, „Wie wunderbar es ist, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern“ fügte sich hoffnungsvoll das letzte Musikstück, die „Meditation aus Thaïs“ von Jules Massenet ein.
So wurde dem Motto der Veranstaltung gemäß des Zitates aus einem der Briefe von Anne Frank Rechnung getragen.