"Jungle Adventure" – Ein Musical-Abenteuer mit Witz, Tiefsinn und neuen Klängen

Am 7. Juli 2024 feiert das Musical „Jungle Adventure“ der Geschwister Esther und Alexandra Klein im Bürgerhaus Dudweiler Premiere. Akteure waren Kinder und Jugendliche der Musiktheater-Klasse von Esther Klein.

Es geht los – Das Bühnenbild mit allen Akteuren - Jean M. Laffitau

Es geht los – Das Bühnenbild mit allen Akteuren - Jean M. Laffitau

Es geht los – Das Bühnenbild mit allen Akteuren - Jean M. Laffitau

Mit Dschungelpflanzen auf Motivtapeten, einem klapprigen „Boot“ aus rostigen Kartons, Faultier und Schlangen, echten Orchideen und Monstera sowie einem vielfältigen Instrumentarium empfing ein liebevoll und aufwändig gestaltetes Bühnenbild die ankommenden Zuschauer im Bürgerhaus Dudweiler. Dort fand am 7. Juli 2024 die Premiere des Musicals „Jungle Adventure“ der Geschwister Esther und Alexandra Klein statt. Akteure waren Kinder und Jugendliche der Musiktheater-Klasse von Esther Klein. Die neue kommissarische Musikschulleiterin Monika Anstett begrüßte das Publikum und schlug gekonnt eine Brücke zwischen Dschungel, Musikschule und der Kooperation mit „Rhapsody in School“.

Auf Wunsch der 10- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler, etwas Eigenes zu schaffen und auf die Bühne zu bringen, wurden über das vergangene Schuljahr hinweg originelle und unterschiedlichste Charaktere kreiert, verschiedene Stationen im Dschungel ausgewählt und mögliche Gestaltungsideen ausgelotet. Rahmengeschichte war dabei die Bootstour einer zufällig zusammengewürfelten Truppe auf dem Amazonas. Esther Klein schrieb daraufhin die Dialoge und Lieder. Titel wie „Trip to Jungle“, „Pflanzen-Rap“, „Kaffee-Klatsch“, „Ameisen-Song“, „Bubble Gum-Song“, live gestaltete Höhlen-Echos und die Verwendung von „Esst mehr Insekten“ der Gruppe „Maybebop“ lassen erahnen, dass das Dschungelthema hier mit frischen und so manch ungewöhnlichen Ideen daherkam. Kaffee-Utensilien als Begleitinstrumente oder das Singen mit echtem Kaugummi etwa sorgten für Überraschungsmomente und ließen die Zuschauer einige Male schmunzeln.

Anerkennender und spontaner Zwischenapplaus belebte die Aufführung und bestärkte die Akteure auf der großen Bühne. Frisch und „mal etwas Anderes“ bei diesem Projekt war auch die Kooperation der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken mit der Initiative „Rhapsody in School“ (www.rhapsody-in-school.de). Hierzu komponierte Alexandra Klein die beiden Stücke „Anaconda’s Music“ für Instrumental-Ensemble und „Encontro das Águas“ für Klavier vierhändig. Während sie die letzten Probenwochen begleitete, führte sie die Schülerinnen und Schüler an die beiden zeitgenössischen Stücke heran und vermittelte ihnen auch kompositorische Herangehensweisen.

Der neuen Herausforderung stellten sich die Kinder und Jugendlichen dabei mit Spaß, Freude und Offenheit - konnten sie sich hier auch mit ihren eigenen Instrumenten sowie mit Orff- und Effektinstrumenten in das Musiktheater einbringen. Mit der zeitgenössischen Musik betraten sie dabei musikalisches Neuland. „Anaconda’s Music“, auf die Besetzung der Gruppe genau zugeschnitten, bot mit 2 Blockflöten, Querflöte, Horn, Glockenspiel, Klavier vierhändig, Maracas, Cabasa, Becken, Pauke und Xylophon eine ungewöhnliche und atmosphärische Klanggestalt. Aufgeteilt in „Ortung“, „Kräfte“ und „Danza Anaconda“ entwickelte sich das musikalische Material in verschiedenen Stimmungen. Dabei wurden sowohl Verhaltensweisen einer Anaconda musikalisch dargestellt als auch originale folkloristische Melodien aufgegriffen.

„Encontro das Águas“ (Das Treffen der Wässer) bezog sich auf den Zusammenfluss von Schwarz- und Weißwasser in der Nähe der brasilianischen Stadt Manaus. Für Klavier vierhändig und im Stil der Minimal-Music fanden zwei konträre musikalische Themen in einer Variationsform nach und nach zusammen und ergänzten sich schließlich zu einem großen, mächtigen, musikalischen Fluss.

Alexandra Klein und Cassy Torkornoo am Klavier - Jean M. Laffitau

Alexandra Klein und Cassy Torkornoo am Klavier - Jean M. Laffitau

Alexandra Klein und Cassy Torkornoo am Klavier - Jean M. Laffitau

Sich auf Neues einzulassen, ins Abenteuer einzutauchen, zu gestalten und zu erleben, neue Erkenntnisse zu gewinnen - das galt nicht nur für die Figuren in der Geschichte, sondern auch für die jungen Akteure und die beiden Lehrerinnen. Unter die kurzweilige Geschichte mischten sich aktuelle Umweltthemen ebenso wie Lebensweisheiten zu den Themen „Geld“, „Glück“ und „Lebensqualität“. Alexandra Klein, als blinde Komponistin bei „Rhapsody in School“ auch Ansprechpartnerin für Inklusion, betonte den wachsenden Zusammenhalt, den sie erfahren hat. Da sie sich beim Bekleben der Kartons und Tapetenwände mit viel Spaß beteiligen konnte, war auch das Bühnenbild inklusiv. Stolz waren die beiden Lehrerinnen auf die große Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sowohl schauspielerisch und sprachlich, als auch an ihren Instrumenten, persönlich und in der Gruppe.

Gruppenbild mit den verliehenen Urkunden - Jean M. Laffitau

Gruppenbild mit den verliehenen Urkunden - Jean M. Laffitau

Gruppenbild mit den verliehenen Urkunden - Jean M. Laffitau

Für „Rhapsody in School“ verlieh Alexandra Klein den Mitwirkenden die obligatorischen Autogramm-Urkunden, begleitet vom langen und herzlichen Schluss-Applaus des Publikums.

„Wir fanden das Stück sehr schön und lustig und kreativ." Stimme aus dem Publikum

„Wir fanden das Stück sehr schön und lustig und kreativ. Die Musik-Kompositionen und die Zusammenarbeit waren toll. Das sollte man sich öfter anschauen, weil das Stück sehr originell ist. Weiter so, und viel Erfolg für Sie und Ihre Schwester!“