Dr. Franz-Peter-Oesterle-Stipendien
Mit einer Spende von 3.000 Euro machten Dr. Franz-Peter Oesterle und seine Ehefrau Elke Oesterle-Sillus es möglich, dass weitere Kinder und Jugendliche langfristig kostenfreien Instrumentalunterricht an der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken erhalten können.
Zu den ersten „Dr. Franz-Peter-Oesterle-Stipendiaten“ gehört eine junge Cellistin, die als Schülerin der Grundschule Am Ordensgut an dem Projekt „Die Kleinen Streicher“ teilgenommen hat und sich nach dem Übergang auf eine weiterführende Schule sehnlich gewünscht hat, Cellounterricht an der Musikschule nehmen zu können.
„Wenn die Eltern das Unterrichtsentgelt trotz der an der Musikschule möglichen Sozialermäßigung von 50 Prozent nicht aufbringen können, greifen die Förderstipendien, die unser Förderverein vergibt“, erklärt Schatzmeisterin Dr. Iris Fohr. „Dabei geht es uns nicht darum, besondere Talente zu fördern, sondern Kindern und Jugendlichen, die gerne ein Instrument lernen möchten, Einzelunterricht zu ermöglichen. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass viele der Kinder dadurch großartige Fortschritte machen – nicht nur auf ihrem Instrument, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung“, so Fohr.
Aktuell profitieren zehn Schülerinnen und Schüler von diesem Angebot, das nun dank der großzügigen Spende von Dr. Franz-Peter Oesterle ausgebaut werden kann. Nach dem Tod ihres Mannes im Dezember 2018 möchte Elke Oesterle-Sillus sich verstärkt im Förderverein engagieren und weitere Unterstützer für die Stipendien gewinnen.
In memoriam Dr. Franz-Peter Oesterle
"Junge Menschen können im Instrumentalunterricht und beim gemeinschaftlichen Musizieren wertvolle Erfahrungen machen, die sie stärken und für ihr weiteres Leben prägen." Elke Oesterle-Sillus
Er war ein herzlicher Mensch, der gerne lachte. Sein niemals verletzender Witz verriet Geist und Charme, und er vermochte es, seine Begeisterung für die Musik, für seinen Beruf und die schönen Dinge des Lebens mit anderen zu teilen. Viele Jahre engagierte er sich als Mitglied des Fördervereins für unsere Musikschule, bei deren Konzerten und Veranstaltungen er ein von allen geschätzter Gast war. Am 2. Dezember 2018 ist Dr. Franz-Peter Oesterle nach langem Leiden gestorben.
Die enge Verbundenheit der Musikschule mit Dr. Franz-Peter Oesterle kam bei der Trauerfeier in St. Michael musikalisch zum Ausdruck: Musikschulleiter Thomas Kitzig spielte die Orgel, den Gesangspart übernahm die Sopranistin und Gesangslehrerin Anne-Katrin Fetik. Dr. Franz-Peter Oesterle zu Ehren erklangen neben Werken von Heinrich Schütz und Jacob Arcardelt ein Choralvorspiel und ein Orgelchoral von Johann Sebastian Bach, dessen Musik Oesterle ganz besonders liebte. Schon von Jugend hatte die Musik im Leben des promovierten Naturwissenschaftlers und Diplom-Ingenieurs Bergbau einen außerordentlichen Stellenwert.
„Mein Mann hatte das Glück, am Freiburger Rotteck-Gymnasium von einem sehr guten Musiklehrer unterrichtet worden zu sein“, erzählt Elke Oesterle-Sillus. „Bis zuletzt war es meinem Mann ein großes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche – so wie er selbst damals – die Chance erhalten, ihre Liebe zur Musik zu entdecken. Die Stipendien noch vor seinem Tod auf den Weg zu bringen, war ihm sehr wichtig, weil er der Überzeugung war, dass junge Menschen im Instrumentalunterricht und beim gemeinschaftlichen Musizieren wertvolle Erfahrungen machen können, die sie stärken und für ihr weiteres Leben prägen.“
Damit sind die Dr. Franz-Peter-Oesterle-Stipendien mehr als nur eine finanzielle Zuwendung an Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule. Sie sind zugleich auch das Vermächtnis von einem, der in seinem Leben Gutes erfahren hat und es teilen möchte – auch über seinen Tod hinaus.