Meisterkurs mit Tzvi Avni

Premiere für die Stipendiaten der Dr. Monika-Meisch-Stiftung: am 26. Oktober 2019 hatten sie erstmals Gelegenheit, einem international renommierten Komponisten vorzuspielen und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Der Meisterkurs mit dem israelischen Komponisten und Saarbrücker Ehrenbürger Prof. Tzvi Avni war Teil der Feierlichkeiten zum 65. Jubiläum der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken.

„Eine berührende Erfahrung“

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Meisterkurs Prof. Tzvi Avni (l.) und Dr. Friedrich Spangemacher - Jean M. Laffitau

Meisterkurs Prof. Tzvi Avni (l.) und Dr. Friedrich Spangemacher - Jean M. Laffitau

Meisterkurs Prof. Tzvi Avni (l.) und Dr. Friedrich Spangemacher - Jean M. Laffitau

Zahlreiche Zuhörer hatten sich in dem nach Tzvi Avni benannten Vortragssaal der Musikschule eingefunden, um die Vorspiele der Stipendiaten mitzuerleben. Von dem hohen Niveau der Interpretationen war nicht nur das Publikum begeistert.

Auch Tzvi Avni, der viele Jahre selbst als Musiklehrer unterrichtete und noch heute, im Alter von 92 Jahren, Vorlesungen an der Musikakademie in Tel Aviv hält, sprach den jungen Musikerinnen und Musikern seine Anerkennung aus. „Für mich war dieser Meisterkurs eine berührende Erfahrung. Es ist unglaublich, dass so kleine Kinder schon so schön Musik machen können, und wie ernsthaft sie sich vorbereitet haben“, sagte Avni. Die Stipendiaten der Dr. Monika-Meisch-Stiftung hält er für „sehr begabt“. „Ich habe versucht, jedem Kind etwas mit auf den Weg zu geben – sei es ein Gedanke über Musik und Form, die Intonation oder die besonderen Herausforderungen, die mit dem Erlernen eines so schwierigen Instrumentes wie Harfe verbunden sind.“

Sowohl für die Kinder und Jugendlichen als auch für ihre Eltern war der Meisterkurs ein außergewöhnliches Erlebnis. Alle, die Tzvi Avni ein Stück ihrer Wahl vorspielten, waren sehr aufgeregt. So auch der zehnjährige Blockflötist Nicolas Birkenheier. Doch auf das Lampenfieber folgte die Freude: „Er hat gesagt, dass es gut war“, erzählt Nicolas strahlend. Seine Eltern fanden es sehr interessant, Näheres darüber zu erfahren, wie Tzvi Avni selbst zur Musik kam – zunächst nämlich als Autodidakt, der sich den Weg zur Komposition durch ein eigenes Notationssystem ebnete.

„Das war eine tolle Veranstaltung!“, finden auch Julia und Holger Engeldinger, deren Tochter Marie auf der Querflöte „Les Lunes de Cuzco“ von Kumiki Tanaka vorspielte. „Mich hat Herr Avni gefragt, ob mir dieses Stück gefällt“, erzählt Marie. Wie gut es ihr gefällt, war beim Vorspiel deutlich zu spüren. „Für die Kinder ist es eine große Chance, bei Veranstaltungen der Stiftung vor Publikum spielen und Bühnenerfahrungen sammeln zu können“, findet Holger Engeldinger.

Zur Person

Tzvi Avni wurde 1927 als Sohn polnischer Juden in Saarbrücken geboren. Er wuchs in St. Johann auf, emigrierte mit seinen Eltern 1935 nach Haifa in Palästina. Er avancierte zu einem der bedeutendsten israelischen Komponisten der Gegenwart und lebt heute in Tel Aviv. Zu Beginn des Meisterkurses erzählte Tzvi Avni im Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Dr. Friedrich Spangemacher aus seinem Leben und gab einen Einblick in seinen Werdegang als Musiker, Komponist, Lehrer und Dozent.

Die Teilnehmer

An dem Meisterkurs nahmen folgende Stipendiaten der Dr. Monika-Meisch-Stiftung teil: Marie Engeldinger (Querflöte), Charline Breunig und Matthieu Donner (Klavier), Ronja Leiser und Nicolas Birkenheier (Blockflöte), Alina Sander und Mathilde Kemmerer (Harfe)