Neue Konzertreihe „Applaus, Applaus! Auf Augenhöhe“

Am 20. Mai 2022 fand im Tzvi Avni-Saal der Musikschule die Premiere unserer neuen Konzertreihe „Applaus, Applaus! Auf Augenhöhe“ statt.

"Wenn ich ein Vöglein wär'! - gemalt von Nolwenn Frankus - Musikschule der LHS Saarbrücken

"Wenn ich ein Vöglein wär'! - gemalt von Nolwenn Frankus - Musikschule der LHS Saarbrücken

"Wenn ich ein Vöglein wär'! - gemalt von Nolwenn Frankus - Musikschule der LHS Saarbrücken

Der Titel der Konzertreihe lässt es bereits erahnen: Das Konzertangebot unter dem Motto „Auf Augenhöhe“ richtet sich gleichermaßen an SchülerInnen als auch an Lehrkräfte – jeweils allein oder auch in allen erdenklichen Kombinationen. Ideengeberin Ivette Kiefer und Michael Bals, unser jüngster Kollege im Fachbereich Tasteninstrumente, haben die Konzeption und konzertpädagogische Ideen für die Konzertreihe gemeinsam entwickelt, dem Kollegium vor einigen Monaten in einer Zoom-Sitzung vorgestellt und sich riesig gefreut, dass bereits das erste Konzert so vielfältig und abwechslungsreich von SchülerInnen und Lehrkräften gestaltet wurde. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle Beteiligten für ihr Engagement!

Aufnahmen mit Vogelgezwitscher empfingen die Konzertbesucher im Tzvi-Avni-Saal. Eröffnet wurde das Konzert sodann von den Lehrkräften Annelie Fischer-Tan (Violine) und Ivette Kiefer (Klavier) mit dem ersten Satz der sogenannten „Frühlingssonate“ von Ludwig van Beethoven. Michael Bals begrüßte herzlich alle Anwesenden und erläuterte in seiner Moderation, dass Beethoven diese Sonate in F-Dur op.24 tatsächlich im Frühling 1801 vollendet hatte – man darf aber davon ausgehen, dass diese Tatsache weniger der Grund für den Beinamen Frühlingssonate war als die Frühlingsgefühle, die das Werk wohl ausgelöst hatte.

Clara Schafheutle (Harfe) spielte danach auf ihrer keltischen Harfe „Beltane Dance“ von Monika Stadler – einen Maitanz. Beltane, ein Feuerfestival, wird genau in der Mitte zwischen Frühling und Sommer gefeiert und geht zurück auf Bel, eine keltische Gottheit.

Mona Stocker (Blockflöte) beeindruckte zusammen mit ihrer Lehrerin Barbara Neumeier mit „Ecco la primavera“ von Francesco Landini (1325-1397) und einer Improvisation über „Converte nos“. Über den Beamer war gleichzeitig ein Ausschnitt aus Sandro Botticellis berühmten Frühlingsgemälde zu sehen.

Deutlich jünger waren die Kunstwerke, die danach an die Wand projiziert wurden, denn sie stammten von unseren SchülerInnen selbst: Leopold Zühl, Marlene Jung, Nolwenn Frankus und Larissa und Nicolas Birkenheier hatten zu ihren Stücken „Der Kuckuck und der Esel“, „Spatzensalat“, „Wenn ich ein Vöglein wär‘ “, „Die Schwalbe“ und „Music for a bird“ wunderschöne Bilder gemalt, die wir während ihres Spiels zeigen durften – ein großes Dankeschön an euch! Für einige der SchülerInnen war der Auftritt in diesem Konzert sogar der erste Konzertauftritt überhaupt.

Mattis Charon nahm uns im Anschluss auf seiner böhmischen Harfe mit auf eine Reise der „zerzausten Libelle“, die während ihres Fluges für alle deutlich hörbar zuckende Blitze und Donnergrollen über sich ergehen lassen musste.

Nicht fehlen durfte im Konzert mit dem Titel „Frischer Frühling“ natürlich Vivaldis Frühling aus den „Vier Jahreszeiten“. Sophia Brandt, blinde Schülerin von Ivette Kiefer, liebt Vivaldi über alles und spielte mit ihrer Lehrerin eine vierhändige Bearbeitung des dritten Satzes.

Das letzte Stück des Konzertes hätte nicht passender sein können - Sindings Frühlingsrauschen wurde virtuos und souverän präsentiert von Lenke Nagy. Projiziert wurde dazu die erste Seite des Autographs dieses Werkes, eine wunderschöne, sehr klare und deutliche Handschrift. Zuvor hatte Ivette Kiefer erläutert, wie Sinding zur Komposition sogenannter Charakterstücke für Klavier kam, wie er selbst dazu stand und wie ungeahnt der Erfolg insbesondere des Werkes „Frühlingsrauschen“ war, von dem bis zum Jahre 1990 bereits über 1,2 Millionen Exemplare der Einzelausgabe verkauft wurden.

Michael Bals und Ivette Kiefer bedankten sich herzlich bei allen beteiligten SchülerInnen und Lehrkräften für Ihre musikalischen Beiträge, insbesondere auch bei den Kolleginnen Barbara Neumeier und Monika Anstett für ihre Erläuterungen zu den Werken von Landini und Linde.

Musikschulleiter Thomas Kitzig bedankte sich zum Abschluss des Konzertes bei den OrganisatorInnen Ivette Kiefer und Michael Bals, bei den beteiligten Lehrkräften Monika Anstett, Annelie Fischer-Tan, Ivette Kiefer, Barbara Neumeier, Jennifer Stratmann-Fliedner und Michael Bals, und überreichte allen Ausführenden und Lehrkräften ein Tütchen mit Blumensamen, die im Frühling noch ausgesät werden können und dann hoffentlich auch im Sommer noch an das schöne Konzert erinnern.

Viele positive Stimmen gab es an diesem Abend und auch danach für die gelungene Konzeption und die schöne Atmosphäre am Konzertabend. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes konnte das Konzert leider nur von jeweils einer Begleitperson der Ausführenden besucht werden.

„Genau so hatten wir es uns gewünscht – Anfänger und Fortgeschrittene, SchülerInnen und Lehrkräfte auf Augenhöhe gemeinsam in einem thematisch ausgerichteten Programm, ergänzt mit Moderation, der Möglichkeit der Beteiligung der Ausführenden und vielen anderen konzertpädagogischen Ideen“. Ivette Kiefer
„Wir wünschen uns, dass man das Konzert genießen kann und danach das Gefühl hat, etwas gelernt zu haben!“ Michael Bals
„Das Konzert gab einen Eindruck davon, was eine ‚authentische‘ Musikschule ausmacht: die Verbindung von Unterricht und dem Miteinander beim gemeinsamen Musizieren von SchülerInnen und Lehrkräften.“ Musikschulleiter Thomas Kitzig